08.12.2018 - HALBFINALE

SPH Bandcontest 2018 - Pre-Final (08.12.18, Maschinenhaus, Berlin)

Unter erschwerten Anreisebedingungen durch Weihnachtmarktbetrieb trafen sich an diesem verregneten Samstag ganze 10 Bands, die SPH-Crew und fast 500 Zuschauer, um gemeinsam einen Finalisten für die Endrunde im Januar zu bestimmen.

Den Abend begannen WOODMAN JAM mit einer Mischung aus entspannten Reggae-Grooves und energiegeladenen und schiebenden Rock-Beats. Getoppt werden die äußerst tanzbaren Instrumentals von authentischen und kraftvollen Vocals im Reggae-Stil, die am ehesten an Gentleman erinnern, aber dennoch ihren ganz eigenen Stil verfolgen. Die Rhythmus-Gruppe bildet ein wunderbares Fundament für eine bis zwei Gitarren und Keys. Auch die Kreativität der Soundauswahl des Lead-Gitarristen und die geschmackvoll eingesetzten Keyboardklänge machen Freude. Die Band gibt auf der Bühne ein tolles Bild ab, synchron im Takt nickend und dabei immer lässig bleibend. Ein toller Anfang der Show!

Als nächstes betraten TAG X die Bühne, junger Deutschrock aus Berlin der mächtig Dampf macht. Zwei Gitarren, Bass und Drums bilden die instrumentale Seite. Powerchords gepaart mit Melodie-gitarren und punkig-energetischen Drums ein stabiles und rotziges Fundament für den Gesang. Denn was wäre die beste Band ohne tollen Sänger? Und so einen haben die Jungs in ihrem Frontmann. Nicht nur seine gefühlvollen bis dreckigen Lines sondern auch seine Connection zum Publikum überzeugen und transportieren Gefühle von der Bühne zu den Zuschauern.

Als drittes liefern AFTERTHERIOT eine Show der besonderen Art ab. Die vier sind dunkel geschminkt und erinnern optisch und akustisch ein wenig an Gothic-Stilistik, aber bedienen keine Klischees, sondern präsentieren ihren ganz eigenen Stil. AFTERTHERIOT präsentieren eine Mischung aus Metal, Punk, Pop und symphonischen Anklängen, dank vereinzelter Playbackeinspielungen. Die Frontfrau der Band gibt alles und überzeugt durch ihre extrem kraftvolle aber kontrollierte Powerstimme, mit der sie beeindruckende Höhen erreicht. Auch scheut sie das Publikum nicht und singt ein paar Zeilen ohne Mikrofon inmitten der beträchtlichen Zuschauertraube. Ein gelungener Auftritt!

VIANOVA spielen als nächstes: „Kangaroocore“ aus Berlin. Zu hören ist eine unerhörte Mischung aus ballernden Metalcore-Breakdowns und verschiedenen Folk-artigen Gitarren- und sogar Geigen-einlagen. Immer wieder kommen auch Intros und Sounds vom vorbereiteten Playback. Dieses schließt sich sehr stimmig in den Klang der Band ein, was sicherlich auch der tollen Tontechnik an diesem Abend zu verdanken ist. Der Frontmann der Band gibt alles am Mic. Meistens wird geshoutet, gescreamt und gegrowlt. Aber es gibt auch einzelne Anklänge an melodiösen Gesang, die Lust auf mehr machen! VIANOVA heizen der Menge mächtig ein und bringen den ersten Circle Pit des Abends an den Start – nice!

Einen Kontrast bieten nun KOPPI AND PASTE, die unter lautem Jubel die Bühne besteigen. Punkiges Image und punkige Musik passen perfekt zusammen und überzeugen mit cleveren Texten der beiden Frontleute Koppi und Paste. Abwechselnd oder gemeinsam bringen sie das Publikum zum mitsingen und -tanzen, während Bass und Drums mit ihrem sympathischen Groove die Grundlage bieten. So laut wie bei KOPPI AND PASTE war es am ganzen Abend noch nicht; ihre beeindruckende Fangemeinde verabschiedet die Band nach einem tollen Set unter jubelndem Applaus.

COLLIDING GIANTS verlassen nach dem Line-Check nochmal die Bühne – um während dem Erklingen ihres Intros die Bühne betreten zu können. Das gibt ihrem Auftritt von Anfang an einen epischen Touch, der sich durchs ganze Set bis zum Outro des Sets zieht. Gelungener Postrock gemischt mit klassischen Rock Elementen, ausgeführt von vier Musikern, die wissen was sie tun und was ihre Instrumente können. Drums, Bass und Gitarre legen tighte Riffs vor, die kraftvolle Stimme und die Publikumsnähe des Sängers machen Spaß und nehmen alle mit in die Welt von COLLIDING GIANTS.

Danach wurde es mit GODDAMN ENEMIES auch direkt wieder etwas härter: Trash-Metal-Riffs ballern aus den Verstärkern und die Drums feuern Doublebass-Salven in die Menge. Auch bei diesen Jungs ist im Publikum ordentlich was los! Die Gitarren bestechen mit stabiler Rifferei und der Gesang des Frontmanns und Gitarristen erreicht beeindruckende Power und Höhe. Gepaart mit den Screams des Bassisten ergibt sich ein tolles Gemisch aus cleanem und verzerrtem Gesang, von virtuosen Drums sauber unterlegt und von melodiösen Gitarrensoli schreiend begleitet. Mächtig laut sind nicht nur GODDAMN ENEMIES sondern auch die Fans, als die Band dem wohlverdienten Backstagebier entgegen geht.

Die Band MORA veranstaltet ein weiteres Highlight des Abends auf der SPH-Bühne. Front- und Rastaman David, der auch noch Gitarre spielt, packt seine gewaltige Stimme aus, die so richtig Power und Dreck hat. „Modern Grunge“ trifft sehr gut auf MORAs Musik zu, stellenweise könnte man auch noch ein „Metal“ dahintersetzen! Drums und Bass bilden eine sehr sichere Rhythmusgruppe, wobei die Drums dazu noch per Headset astreine Zweitstimmen zu den tollen Leadvocals des Frontmanns abliefern. Das macht Laune!

Als vorletzte treten LUNATICS auf. Eine Band aus vier eleganten Berliner Jungs die ebenso elegante, von jazzigen Elementen durchzogene Musik präsentieren: Neben Gitarre, Bass und Drums steht ein echtes analoges Fender Rhodes auf der Bühne, dessen wunderbaren Klang der Keyboarder und Sänger der Band mit harmonischem Feingefühl aus dem Instrument kitzelt. Den Gesang teilt sich dieser mit dem Gitarristen, der ebenfalls mit klangvoller Stimme überzeugt. Die Drums geben einen wundervoll gemütlichen und sicheren Groove vor, der hier und da auch tolle Akzente setzt. Der Bass bleibt zwar eher im Hintergrund, aber erfüllt seine Aufgabe als Harmoniefundament erstklassig. Ein Durchatmen nach viel harter Musik und durchweg ein Hörgenuss!

Als letzte geben LEFT RETURN alles und fetzen ein geladenes Rausschmeißer-Set durch die Lautsprecher. Eine Mischung aus Hardcore, Punk und Nu-Metal ertönt von der Bühne; der Shouter springt herum und holt noch mal alles aus dem schon etwas müden Publikum heraus. Auch hier sind die emotionalen Schreigesänge in den Refrains teilweise mit schön ausharmonisierten Playbacks unterstützt und geben der Musik ein episches Gefühl. Der Drummer ist hochkonzentriert und das wird durch ein rhythmisch äußerst stimmiges Hörerlebnis belohnt. Unglaublich, wie die Jungs so spät nochmal so aufdrehen!

Nach einer kurzen Pause stand das Juryvoting fest und auch das Publikumsvoting wurde beendet. Es folgte die Bekanntgabe der drei Gewinner, die Preise verschiedener Sponsoren erhielten:

1. Platz: Shure Gitarrenfunksystem, Rockstar Energy Gutschein, Elixier String-Package, KORG Sledgehammer Stimmgerät, Bandshop Stage-Package
   
   
2. Platz: TuneCore Free Single-Release Gutschein, Thomann Gutschein, Gravity Mikrofonständer, SPH Special-Guest-Slot
   
   
3. Platz: TuneCore Free Single-Release Gutschein, Gravity Mikrofonständer, Palmer Pocket Pedal, SPH Social-Media-Package, VOX Blues Amplug

Zum Abschluss wurden nochmal alle Bands auf die Bühne gerufen um einen Gutschein der Firma Shure zu erhalten und gemeinsam den Abschluss des Abends zu feiern. Auf welchen Platz welche Band gevotet wurde könnt ihr im Folgenden nachlesen.

Verfasser: Ruben Kamlah // SPH Bandcontest

Hier das Ergebnis im Detail:

Achtung:

Durch Rundungen kann es ggf. zu leichten Abweichungen kommen (z. B. Addition aller Wertungen = 100,1%). Für den Fall, dass eine solche Rundung zwischen zwei Acts entscheiden würde, wird mit den exakten Werten gerechnet.

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